Philip Köster – Interview zum Saisonabschluss

Es war eine ereignisreiche Saison für den Windsurf-Weltmeister von 2017: Zum Auftakt der PWA World Tour im Juli auf Gran Canaria holte Philip Köster bei seinem Heim-Wettkampf nach einer starken Vorstellung einen souveränen Sieg. Auf Teneriffa sprang für ihn ein fünfter Platz heraus, was ihn in der Gesamtwertung von Platz zwei in die letzten Läufe der Saison auf Sylt gehen ließ. Die Voraussetzungen vor dem großen Finale waren klar: Philip müsste eine Top-Platzierung einfahren, um den Titel zu verteidigen. Am Ende wurde der Wahl-Kanare Siebter, was im Gesamten Rang drei bedeutet. Enttäuschung? Fehlanzeige: Philip freut sich darauf, als Jäger ins Jahr 2019 zu gehen, wie er im Interview erklärt.

Philip Köster

Die PWA Tour 2018 ist mit dem spannenden Finale beim World Cup auf Sylt zu Ende gegangen. Philip lässt die Saison im Gespräch noch einmal Revue passieren und blickt auf das kommende Jahr.

Philip, mit der Titelverteidigung auf Sylt hat es leider nicht geklappt, woran lag das?
„Die Bedingungen auf Sylt waren extrem. Ich bin gut gestartet und habe versucht, eine gute Aufholjagd hinzulegen. Die Kälte hat mir dann aber ganz schön zu schaffen gemacht. Vielleicht hätte ich mit einer längeren Regeneration und etwas mehr Glück weiter vorne landen können.“

Jetzt bist du wieder Jäger und nicht mehr der Gejagte. Fühlt sich das für dich ungewohnt an?
„Das ist für mich keine neue Situation, letztendlich hoffe ich aber immer ganz nach vorne zu kommen und um den Titel zu kämpfen. Als Jäger hat man aber natürlich auch einen zusätzlichen Ansporn. Ich will meinen Titel 2019 zurück!“

Was waren deine Highlights der Saison?
„Da fallen mir einige ein: mein Sieg beim Lancelin Ocean Classic in Australien, das Training auf Mauritius und der Erfolg in Pozo mit den super Bedingungen. Der dritte Platz in der WM ist nicht das, was ich mir zu Beginn der Saison erhofft hatte, aber trotzdem ein guter Abschluss, deshalb freue ich mich darüber.“

Was steht als Nächstes für dich an? Lässt du nach dem Saisonfinale das Windsurf-Equipment auch mal für ein paar Tage unberührt?
„Derzeit bin ich in Leipzig bei einem Sportlermeeting von Red Bull, danach werde ich bei Eduard Dressler meine neuen Anzüge und Smokings abholen, darauf freue ich mich ganz besonders! Auf Gran Canaria werde ich mich tatsächlich erstmal ein wenig ausruhen, Reisen planen und Termine für 2019 organisieren. Ist der Wind gut, geht es aber dennoch gleich wieder auf‘s Wasser, in der Wärme macht es auch mehr Spaß.“

Was wünscht du dir für die neue Saison?
„Auf alle Fälle mehr Wettbewerbe, neue Austragungsorte – vielleicht mal wieder in Frankreich oder Dänemark. Ich würde auch gerne einmal in Peru oder Chile einen Wettkampf haben, weil ich noch nie dort war, aber Videoclips gesehen habe, auf denen es wirklich spannend dort aussieht.“

Wie wichtig sind Sponsoren?
„Sponsoren sind vor allem im Randsport unglaublich wichtig, denn nur dadurch kann ich meinen Sport so professionell betreiben. Ich freue mich, so toll unterstützt zu werden, zum Beispiel von Red Bull Deutschland, Starboard, Severne und Volkswagen Comerciales auf Gran Canaria. Für die Zeit auf Sylt habe ich von VW Nutzfahrzeuge einen VW California Beach mit einer Beklebung des Künstlers Della gestellt bekommen.“

Du bist im Moment auf der Suche nach weiteren Sponsoren. Welche Bereiche interessieren dich dabei am meisten?
„Ich finde die Entwicklung rund um alternative Energien, nachhaltige Produkte in der Ernährungsindustrie und Modelabels sehr spannend und würde gerne auch für diese Bereiche Werbung machen.“

Verspätete Auszeichnung

Grund zur Freude gab es für Philip beim Windsurf World Cup Sylt. Bereits zum achten Mal wurde der viermalige Weltmeister von den Lesern der Zeitschrift Surf als „Surfer of the Year“ ausgezeichnet. Die Trophäe für das Jahr 2017 konnte er bei der Preisverleihung im Januar wegen einer Australienreise nicht entgegennehmen. Dafür gab es jetzt eine verspätete Siegerehrung, bei der die Freude genau so groß war. Den Pokal erhielt der 24-Jährige von Surf-Chefredakteur Andreas Erbe.

Interview: 9PM Media