Ab dem 5. Januar geht Philip Köster wieder auf Wellen-Jagd: Beim Red Bull Storm Chase liefern sich die acht extremsten Windsurfer der Welt einen einmaligen Wettkampf bei unerbittlichen Bedingungen. Wird ein Sturm mit einer Windstärke von mindestens zehn Beaufort und masthohen Wellen in der nördlichen Hemisphäre vorhergesagt, reisen die Actionsportler zum flexiblen Wettkampfort. Nur wer sein Equipment unter Kontrolle hat und die Voraussetzungen richtig einschätzen kann, darf an dem spektakulären Event teilnehmen. 2018 möchte Philip Köster nach seinem vierten Weltmeistertitel auch erstmals das Red Bull Storm Chase gewinnen: „Diese Veranstaltung ist total cool, da der Wettkampf überall stattfinden könnte und man sich nicht auf die Bedingungen vorbereiten kann! Ich fühle mich fit und freue mich auf eine abgefahrene Erfahrung“, sagt der 23-Jährige.
Ein aufregendes Jahr für Philip Köster neigt sich dem Ende zu. Im Interview spricht der Wassersportler über seine Ziele für 2018, erste Reisen im neuen Jahr und seine Planungen für den Silvesterabend.
Philip, wagen wir einen Blick in deinen Terminkalender: Was hast du dir für den Januar bislang eingetragen?
Neben dem Red Bull Storm Chase, der ja jederzeit starten könnte, werde ich an dem Lancelin Ocean Classic teilnehmen. Vom 11. bis 14. Januar findet das Wassersport-Event an der australischen Westküste statt, 2014 konnte ich hier bereits in meiner Paradedisziplin Waveriding gewinnen.“
Was steht nach dem Wettkampf für dich an?
Philip: „Ich werde für ein Fotoshooting mit einem Sponsor an der australischen Westküste bleiben und danach Boards testen. Aber auch das Training darf nicht zu kurz kommen – immerhin sind gerade in dieser Region die Bedingungen perfekt für das Windsurfen. Auch die Wassertemperatur ist im Indischen Ozean mit über 20 Grad bereits im Januar angenehm. Ein bisschen kühler wird es am 29. und 30. Januar, wenn ich die Leitmesse ISPO Munich besuche.“
Was wird das nächste Reiseziel sein?
Philip: „Das steht noch gar nicht fest, als Windsurfer muss man auch spontan sein. Ich werde mich dabei nach dem neuen Kalender der PWA World Tour richten und mir auch Reviere aussuchen, in denen ich die Bedingungen der Wettkampforte bestmöglich simulieren kann. Vielleicht besuche ich aber auch Freunde in Fidschi oder Mauritius – je nachdem, wo die besten Wellen vorhergesagt werden.“
Welche Ziele hast du für die neuen Saison?
Philip: „Wenn man erst mal den Weltmeister-Titel zurückerobert hat, möchte man ihn natürlich nicht wieder abgeben – die fünfte Weltmeisterschaft ist mein größtes Ziel! Ansonsten versuche ich immer, Windsurfreviere zu erkunden und neue Moves zu lernen. Ich freue mich wieder auf viele interessante Begegnungen, ob mit Sportlern oder potenziellen Sponsoren.“
Und was hast du dir abseits des Wassers vorgenommen
Philip: „Nach meiner Verletzung habe ich angefangen, viel stärker als zuvor auf meinen Körper zu hören, mir auch mal eine Ruhepause zu gönnen oder physiotherapeutische Übungen zu machen. So möchte ich weitermachen, um Verletzungen zu vermeiden und das ganze Jahr über fit zu bleiben.“
Bevor das neue Jahr anfängt, muss das aktuelle feierlich verabschiedet werden. Was machst du an Silvester?
Philip: „Früher habe ich den Abend sehr traditionell mit meinen Eltern verbracht, wir haben gemeinsam Fondue gegessen und später Raketen steigen lassen. Auch Bleigießen haben wir gerne gemacht, wenn ein Freund meiner Eltern ein Set aus Deutschland mit nach Gran Canaria gebracht hat. Ob ich dieses Jahr auch zuhause feiern werde, weiß ich aber noch nicht. Vielleicht verreise ich auch und verbringe den Jahreswechsel mit Snowboarden oder Windsurfen.“
Auf Deutschland-Besuch
Ungewohnter Untergrund für Philip Köster: Der vierfache Weltmeister tauschte am Samstag die Windsurf-Ausrüstung gegen einen Anzug und besuchte die Gala zum Sportler des Jahres in Baden-Baden. Nach seinem erstaunlichen Comeback und dem Titelgewinn auf Deutschlands nördlichster Insel Sylt war die Nominierung eine weitere Anerkennung für die Leistung des Wahl-Kanaren. „Ich habe den Abend sehr genossen und mich mit vielen anderen Sportlern ausgetauscht. Natürlich würde ich mich sehr freuen, auch eines Tages zum Sportler des Jahres gekürt zu werden, dieses Jahr habe ich mir eigentlich gute Chancen ausgerechnet. Hoffentlich hole ich mir jetzt den Titel als Surfer des Jahres“, so Philip.